04.07.2015
Um die Cholesterinwerte in den Griff zu bekommen, werden oft Statine eingesetzt. Uneinig waren sich Forscher bislang, ob diese das Verhalten negativ beeinflussen können. Eine neue Studie deutet jetzt darauf hin, dass die Cholesterinsenker zumindest ältere Frauen aggressiver machen können, wogegen Aggressionen bei Männern eher abzunehmen scheinen.
Frauen über 45 und nach der Menopause, die ein halbes Jahr lang entweder Simvastatin oder Pravastatin eingenommen hatten, waren aggressiver als Frauen, die in dieser Zeit ein Scheinmedikament erhalten hatten. Am stärksten sei dieser Anstieg bei Frauen zu beobachten gewesen, die mit geringeren Aggressionen in die Studie eingestiegen waren, berichten Beatrice A. Golomb, Medizin-Professorin an der University of California in San Diego, USA, und Kollegen im Online-Fachjournal PLOS ONE.
Etwas kniffliger sah die Lage bei Männern aus. So sei seien drei Männer unter dem Einfluss von Statinen sehr aggressiv geworden, der Rest jedoch nicht. Wurden alle Männer zusammen betrachtet, war somit kein Einfluss der Medikamente zu erkennen. Wurden die drei Ausreißer jedoch aus der Statistik entfernt, zeigte sich eine deutlich Abnahme der Aggressionen im Vergleich zu Placebo. Männer können demnach durch Statine auch aggressiv werden. Die typische Reaktion sei jedoch eine Verringerung der Aggression, so das Fazit von Golomb. Eine mögliche Erklärung für die Aggressionen sei die Wirkung von Statinen auf den Testosteronspiegel sowie den Schlaf. Gerade das Simvastatin sei dafür bekannt, dass es beides beeinflusse, so sie Wissenschaftlerin, und sowohl Testosteron als auch fehlender Schlaf könne sich auf Aggressionen auswirken.
HH