Macht verändert den Klang der Stimme
25.11.2014
Wie sich in einem Experiment zeigte, veränderten sich einhergehend mit dem Gefühl von Macht die akustischen Grundeigenschaften einer Stimme. Dies berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Psychological Science. Die Tonhöhe ging tendenziell nach oben, der Klang der Stimme wurde monotoner und die Lautstärke variierte stärker als bei Studienteilnehmern, die sich in eine unterlegene Rolle hineinfühlten. „Erstaunlicherweise beeinflusste Macht die Stimme von Testpersonen in fast der gleichen Weise, wie die von Margaret Thatcher nach ihrem Stimmtraining“, sagt Galinsky. Es sei bekannt, dass die ehemalige britische Premierministerin ein umfassendes Sprachcoaching in Anspruch genommen hatte, um ihre Machtposition zu unterstreichen. In einem weiteren Experiment zeigte sich zudem, dass Testpersonen aufgrund der Stimmeigenschaften – höhere Tonhöhe, monotonerer Klang und Lautstärke - sehr gut einschätzen konnten, wer das Sagen hatte und wer nicht.
„Wir tendieren dazu, besonders viel Wert auf unsere Worte zu legen, wenn wir anderen gegenüber Stärke demonstrieren wollen“, sagt Forschungsleiter Sei Jin Ko von der San Diego State University. Die aktuelle Arbeit deute jedoch darauf hin, dass grundlegende akustische Eigenschaften ebenfalls eine wichtige Rolle dabei spielen, wie man wahrgenommen wird. Egal ob es sich um Situationen handele, in denen Eltern versuchen, ihre Autorität gegenüber einem widerspenstigen Kind geltend zu machen, ob es ums Feilschen bei einem Autokauf oder Verhandlungen zwischen hochrangigen Politikern gehe: Der Klang der Stimme könne einen großen Einfluss darauf nehmen, wie eine solche Situation ausgehe, so Ko.
HH