15.04.2014
Eine Nuance tiefer, rauchig und gehaucht – so verändern Frauen ihre Stimme, wenn sie absichtlich sexy klingen wollen. Männern ist dies nicht gegeben, wie US-amerikanische Forscher in Stimmexperimenten feststellten.
Während Frauen keine Probleme damit hatten, ihre Stimme beim Zählen von eins bis zehn bewusst attraktiver klingen zu lassen, taten sich Männer diesbezüglich schwer, schreiben die Wissenschaftler im Journal of Nonverbal Behavior. "Wenn Männer es versuchten, wurde es sogar eher schlechter", berichtet die Psychologin Susan Hughes. Eine Analyse der Stimmproben von 20 Männern und 20 Frauen zeigte, dass beide Geschlechter langsamer sprachen, um attraktiv und sexy zu klingen. Frauen sprachen zudem tiefer und ließen ihre Stimme heiserer klingen. In anderen Bereichen konnten dagegen die Männer punkten. So waren nur sie in der Lage, Sicherheit und Vertrauen in ihre Stimme zulegen. Die Wissenschaftler glauben, dass beides – Sinnlichkeit und Sicherheit, die über die Stimme transportiert werden – bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle spielen.
Ebenbürtig waren sich Männer und Frauen in zwei weiteren Bereichen. Beide konnten ihre Stimmen bewusst intelligenter oder auch dominanter klingen lassen. Letzteres könnte dem kulturellen Wandel zuzuschreiben sein, so Hughes. Frauen würden immer häufiger Positionen bekleiden, die früher eher von Männern dominiert waren, und deshalb ihre Stimme vielleicht bewusst so verändern, dass sie respekteinflößend klinge. Ein Beispiel hierfür sei die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, schreiben die Forscher. Diese habe sogar Stimmtraining genommen, um dominanter und herrischer zu klingen.
HH