Der deutsche Name des Mäusedorns (Ruscus aculeatus) geht auf seine frühere Verwendung im Haushalt zurück. Zweige dieser Pflanze dienten dazu, Vorratsschädlinge wie Mäuse oder Ratten von den Nahrungsmitteln in der Speisekammer fernzuhalten. Dazu wurden die Zweige beispielsweise in das Seil eingeflochten, an dem man Schinken aufhängte. Wie Stacheldraht verwehrten die harten Spitzen der ledrigen Blätter den Nagern den Zugang zu dem Leckerbissen.
Heute schätzt die Naturheilkunde den Mäusedorn bei Venenleiden. Dazu werden jedoch nicht die Zweige, sondern die Wurzeln dieses immergrünen Halbstrauchs verwendet. Extrakte aus dem Mäusedorn-Wurzelstock wirken entzündungshemmend, sie stärken überdies die Venenwände und sorgen dafür, dass keine Flüssigkeit aus der Blutbahn durch die Gefäßwände ins umliegende Gewebe übertritt. Diese drei Effekte ergänzen sich bei der Behandlung schwacher Venen. Eine Venenschwäche äußert sich häufig durch schwere und schmerzende Beine, Wadenkrämpfe, Juckreiz oder Schwellungen. Auch das Expertengremium "Kommission E" des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes empfahl die Anwendung von Mäusedorn-Wurzelextrakt bei Venenschwäche und zur unterstützenden Therapie von Hämorrhoidalleiden.
Da die entscheidenden Inhaltsstoffe des Mäusedorns fettlöslich sind, ist es nicht sinnvoll, daraus einen Tee zu bereiten. In der Apotheke gibt es jedoch standardisierte Extraktpräparate, in denen alle arzneilich wichtigen Bestandteile enthalten sind.