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Manche Alzheimer-Plaques wirken schützend

Dr. Karen Zoufal  |  16.04.2021

Typisch für die Alzheimer-Krankheit ist die Bildung von Ablagerungen im Gehirn, sogenannten Plaques. Klinische Studien zur Behandlung von Alzheimer sind bisher weitgehend gescheitert. US-Wissenschaftler erklären dies nun damit, dass die Plaques das falsche Ziel waren: Einige davon scheinen nämlich vor Demenz zu schützen.

Junges Mädchen küsst alte Frau auf die Wange.
Bislang ist es Forschern noch nicht gelungen, eine Heilung für die Alzheimer-Krankheit zu finden.
© Ocskaymark/iStockphoto

Allgemein wird angenommen, dass bestimmte Immunzellen im Gehirn, die Mikroglia, das Wachstum von Plaques hemmen, indem sie diese „fressen“. Wissenschaftler haben nun gezeigt, dass Mikroglia die Bildung von Plaques mit einem dichten Kern fördern und dadurch schädigendes Plaquematerial von den Nervenzellen entfernen. Das würde bedeuten, dass solche dichten Plaques schützend wirken, und dass ihre Zerstörung mehr schaden als nützen würde. „Wir zeigen, dass sich diese dichten Plaques nicht spontan bilden. Wir glauben, dass sie von Mikroglia als Abwehrmechanismus aufgebaut werden und am besten in Ruhe gelassen werden sollten“, berichtet Prof. Greg Lemke vom kalifornischen Salk Institut in der Fachzeitschrift „Nature Immunology“.

Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung, die zunehmend zu Gedächtnisverlust und Verhaltensänderungen führt. Es gibt verschiedene Formen von Plaques, am häufigsten sind diffuse Plaques und die mit einem dichten Kern. Die Forscher haben beobachtet, dass Mikroglia diffuse Plaques „fressen“ und dann in Plaques mit dichtem Kern umwandeln. Die Forscher halten dies für einen nützlichen Aufräum-Mechanismus, der die Umgebung von Trümmern befreit: Sie haben mehr Nervenschäden beobachtet, wenn weniger dichte Plaques vorhanden waren.

Da Mikroglia Plaques und Zelltrümmer auf ein bestimmtes Signal hin fressen, glauben die Forscher, dass dies eine Möglichkeit sein könnte, die Bildung von Plaques mit dichtem Kern zu fördern. Dies wollen sie nun näher untersuchen, denn möglicherweise wäre das ein Weg, das Fortschreiten von Alzheimer aufzuhalten oder zu stoppen.

Quelle: 10.1038/s41590-021-00913-5

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