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17.04.2024
Ungünstige Temperaturen sind in Regionen auf der ganzen Welt mit einer Zunahme von Todesfällen und Beeinträchtigungen durch Schlaganfälle verbunden. In der Zeitschrift „Neurology“ berichten Forschende, dass im Jahr 2019 zu niedrige und zu hohe Temperaturen mit mehr als einer halben Million Schlaganfällen einhergingen.
Daten aus 30 Jahren zufolge sind sowohl zu niedrige als auch zu hohe Temperaturen mit einer Zunahme von Schlaganfällen verbunden. Allein im Jahr 2019 gab es 521.031 Todesfälle durch Schlaganfälle im Zusammenhang mit ungünstigen Temperaturen. Davon waren 474.002 auf niedrige Temperaturen zurückzuführen. In Zentralasien war die Schlaganfall-Sterblichkeit durch ungünstige Temperaturen am höchsten.
Bei niedrigeren Temperaturen verengen sich die Blutgefäße, was den Blutdruck erhöhen kann, der ein Risikofaktor für einen Schlaganfall ist. Höhere Temperaturen können dagegen zum Wasserverlust und einer langsameren Durchblutung führen und darüber hinaus Cholesterinspiegel beeinflussen – ebenfalls Faktoren, die Schlaganfälle begünstigen.
Dr. Quan Cheng von der Universität Changsha in China sagte: „Dramatische Temperaturschwankungen in den letzten Jahren beeinträchtigen die menschliche Gesundheit, und der Klimawandel führt weltweit zur Besorgnis. Unsere Studie zeigt, dass diese wechselnden Temperaturen die Belastung durch Schlaganfälle weltweit erhöhen könnten, insbesondere in älteren Bevölkerungsgruppen und Gebieten mit schlechterer Gesundheitsversorgung.“ Für die Studie hatte sein Team Gesundheitsakten der letzten 30 Jahre aus mehr als 200 Ländern und Regionen ausgewertet.
Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000201630