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02.03.2023
US-Forschende haben beobachtet, dass eine Zugabe von Erythrit zu Blut oder isolierten Blutplättchen die Bildung von Blutgerinnseln fördert. Auch in Studien mit Menschen zeigte sich, dass Erythrit die Aktivierung von Blutplättchen erleichterte und die Bildung von Gerinnseln verstärkte. In der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ berichtet das Forschungsteam zudem, dass Menschen mit höheren Erythritspiegeln im Blut ein größeres Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod hatten.
Der menschliche Körper stellt selbst geringe Mengen an Erythrit her, die Substanz wird jedoch schlecht verstoffwechselt. Sie gelangt in den Blutkreislauf und verlässt den Körper hauptsächlich über den Urin. Eine zusätzliche Aufnahme mit der Nahrung kann dazu führen, dass sich Erythrit im Körper ansammelt: „Wenn Studienteilnehmende ein mit Erythrit künstlich gesüßtes Getränk konsumierten, hatten sie tagelang deutlich erhöhte Werte im Blut – Werte, die weit über denen liegen, die das Gerinnungsrisiko erhöhen“, sagte Dr. Stanley Hazen, stellvertretender Leiter der Abteilung für präventive Kardiologie an der Cleveland Clinic.
Weitere Studien gefordert
Er fordert deshalb Studien, die die langfristigen Auswirkungen von künstlichen Süßstoffen im Allgemeinen und insbesondere Erythrit auf das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall untersuchen: „Süßstoffe wie Erythrit haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen, aber ihre Langzeitwirkung muss eingehender erforscht werden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln sich im Laufe der Zeit, und Herzerkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Wir müssen sicherstellen, dass die Lebensmittel, die wir essen, keine versteckten Beiträge leisten.“
Kalorienarme und zuckerfreie Produkte mit Erythrit werden häufig Menschen mit Fettleibigkeit, Diabetes oder einem metabolischen Syndrom empfohlen. Menschen mit diesen Erkrankungen haben jedoch ohnehin bereits ein höheres Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfall.
Quelle: DOI 10.1038/s41591-023-02223-9