Lena Höppner
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27.11.2021
Allein in den letzten Jahren hat die Anzahl an Hitzetoten bei Menschen über 65 Jahren um 50 Prozent zugenommen. Im Verlauf der nächsten Jahre wird die Zahl der Tage mit extremer Hitze noch weiter zunehmen, so die Prognose. Besonders für Menschen mit einer bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankung erhöht dies das Risiko für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle durch einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Aber auch das Alter, chronische Erkrankungen und bestimmte Medikamente wie Schilddrüsen-Hormonpräparate zählen zu den Risikofaktoren.
Die Mechanismen dahinter sind noch nicht endgültig verstanden, da die meisten Vorfälle zwar während extremer Hitze auftraten, aber die Patienten keinen Hitzeschock erlitten. Die Wissenschaftler vermuten, dass es durch die extreme Hitze zu einem Anstieg des Sauerstoffbedarfes des Herzens komme und dies das Herz zu stark belaste. Besonders bei Menschen, die durch andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen schon ein geschwächtes Herz haben, ist dies problematisch. Die Hitze fördert die Bildung von Thromben, also kleinen Gerinnseln, die zum Herzen transportiert werden. Dies begünstigt einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt und Herzversagen.
Viel Trinken senkt das Risiko
Um vorzubeugen, empfehlen die Forscher, immer ausreichend zu trinken und sich bei starker Hitze in klimatisierten Räumen aufzuhalten. Manchmal seien aber auch einfache Maßnahmen ausreichend, wie das Befeuchten der Haut und das Baden der Füße in kühlem Wasser.
Für die Studie führten die Wissenschaftler Beobachtungsstudien mit größeren Bevölkerungsgruppen durch. Hier fiel die konsequente Verbindung zwischen extremer Hitze und schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Daraufhin werteten sie weitere wissenschaftliche Veröffentlichungen und Analysen aus. Die Autoren merken an, dass weitere Studien nötig sind, um die Mechanismen zu verstehen, weisen aber jetzt schon darauf hin, dass die Ärzte ihre Patienten warnen sollen und auf sich Acht geben.
Quelle: DOI: 10.1016/j.cjca.2021.08.008