11.07.2014
Wissenschaftler um Dr. Gregory E. Tasian vom Children’s Hospital in Philadelphia hatten Patientendaten von über 60.000 Erwachsenen und Kindern in den US-Städten Atlanta, Chicago, Dallas, Los Angeles und Philadelphia aus den Jahren 2005 bis 2011 mit Wetterdaten verglichen. Betrug die mittlere Tagestemperatur 30 Grad Celsius, war die Zahl der Menschen, die wegen Nierensteinen ärztlich behandelt werden mussten, in allen Städten außer Los Angeles größer als noch bei 10 Grad Celsius. Die meisten Fälle wurden drei Tage nach Auftreten der hohen Temperaturen registriert. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives.
Die Ursache könnte darin liegen, dass durch die höheren Temperaturen mehr Flüssigkeit verloren gehe, vermuten sie. Dies führe zu höheren Konzentrationen von Calcium und anderen Mineralien im Urin, was die Entstehung von Nierensteinen begünstige. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Klimawandel hier auf die öffentliche Gesundheit auswirken könnte“, sagt Tasian. Experten rechnen damit, dass die weltweite Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 um ein bis 4,5 Grad ansteigen wird und es damit häufiger heiße Tage geben wird.
Interessanterweise fanden die Forscher in drei Städten aber auch einen Zusammenhang zwischen extrem niedrigen Außentemperaturen und dem Risiko für Nierensteine. Sie vermuten dahinter dennoch ähnliche Ursachen. Viele Menschen gingen bei eisigen Temperaturen lieber nicht nach draußen. Die hohen Raumtemperaturen, gepaart mit einer veränderten Ernährung und weniger Bewegung, könnten dann ebenfalls die Bildung von Nierensteinen begünstigen.
HH