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Corona-Pandemie: Mehr psychische Probleme bei Kleinkindern

10.09.2022

Hyperaktiv, impulsiv und wenig aufmerksam: Solche problematischen Verhaltensweisen haben bei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren während der Corona-Pandemie zugenommen.

Kleinkind, weint und ist unzufrieden.
Eine neue Studie legt nahe, dass auch die Psyche von Kindern im Kindergarten-Alter unter der Corona-Pandemie gelitten hat.
© Nadezhda1906/iStockphoto

Die psychische Gesundheit von jüngeren Kindern hat sich während der Corona-Pandemie verschlechtert. Das berichtet ein Forschungsteam der Universität Trier und der katholischen KiTa gGmbhTrier. Insbesondere nahmen sichtbare problematische Verhaltensweisen wie Hyperaktivität, Impulsivität und Aufmerksamkeitsprobleme zu. In 40 Prozent der Fälle traten diese Probleme laut der Beobachtungen der Eltern innerhalb der Pandemie zum ersten Mal oder in diesem Zeitraum zumindest verstärkt auf. „Die Befunde weisen darauf hin, dass die psychische Gesundheit nicht nur von Schulkindern, sondern auch von jüngeren Kindern unter der Corona-Pandemie gelitten hat“, fasst Prof. Dr. Tanja Hechler von der Universität Trier die Ergebnisse zusammen.

Probleme steigen mit Dauer der Pandemie

Für die Studie nahm das Forschungsteam mehrere Online-Erhebungen vor, die erste im Mai 2020. Bei einer Untersuchung während des zweiten Lockdowns im März 2021 fanden sich nach mehr als einem Jahr Pandemie bei 35 Prozent der Kinder grenzwertige bis auffällige Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich Hyperaktivität und Verhaltensproblemen. Auch die Situation in den Familien entwickelte sich nach den Studienbefunden zunehmend problematisch. Während im Mai 2020 nur etwas mehr als ein Viertel der Eltern (27 Prozent) die Situation in der Familie als häufig angespannt erlebt hatte, war dies im März 2021 schon bei rund der Hälfte der Befragten der Fall. Außerdem wuchsen bei den Eltern Sorgen und Ängste wegen der Corona-Pandemie, und sie nahmen sich selbst als weniger stressresistent wahr.

Lockerungen bessern die Situation

Eine weitere Messung im November 2021 ergab, dass sich die psychische Gesundheit der Kinder zu diesem Zeitpunkt etwa auf dem Niveau der Erhebung vom März 2021 befand. Nach den zwischenzeitlich erfolgten Öffnungsschritten und den Lockerungen stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im November bei den Verhaltensauffälligkeiten zumindest eine leichte Besserung fest. „Es ist allerdings noch zu früh, um hier von einem Trend hin zum Besseren zu sprechen“, sagt Dr. Tobias Maldei-Gohring von der Universität Trier. Eine leichte Verbesserung war auch in den Familien zu beobachten. Hier hatten in der Wahrnehmung der Eltern Spannungen und Konflikte in der Familie im Vergleich zum März 2021 abgenommen. Dies werten die Forschenden als wichtiges Signal, da die Situation der Eltern einen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Kinder habe. Eine starke Belastung der Eltern, etwa durch Stress oder Alltagsprobleme, könne das auffällige Verhalten der Kinder verstärken.

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