11.04.2019
Wer schon einmal eine OP-Aufklärung erlebt hat, fühlte sich vielleicht überfordert und hatte eventuell einige Dinge nicht richtig verstanden. Damit das nicht so bleibt, haben sich Prof. Dr. Verena Stangl und ihre Kollegin Dr. Anna Brand von der Charité in Berlin Mitte überlegt, dass ein Comic Abhilfe schaffen könnte. Tatsächlich hat sich das Vorgehen in der Praxis bereits bewährt: Die Patienten wussten durch den Comic besser über den Eingriff Bescheid und hatten gleichzeitig weniger Angst.
Bei der OP-Aufklärung wird dem Patienten erklärt, wie der Eingriff genau abläuft und welche Risiken damit verbunden sind. Da den Medizinerinnen aufgefallen war, dass manche Patienten das Prinzip einer anstehenden Herzkatheteruntersuchung dennoch nicht verstanden hatten und deren Nutzen falsch einschätzten, haben sie sich überlegt, dass Bilder zum Verständnis beitragen könnten.
In einer Pilotstudie konnten sie zeigen, dass der von ihnen entwickelte Comic das Verständnis der Patienten deutlich erhöhte: Im Gegensatz zur klassischen Aufklärung, bei der die Patienten hinterher neun von 13 Fragen zum Eingriff korrekt beantworteten, waren es mit dem Comic zwölf von 13. Gleichzeitig fühlten sich 72 Prozent der Teilnehmer durch den Comic gut auf die Herzkatheteruntersuchung vorbereitet, im Gegensatz dazu waren es bei der gängigen Methode nur 41 Prozent.
Dr. Anna Brand von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie der Charité erklärt: „Ein Comic ermöglicht, komplexe Inhalte sowohl textlich als auch visuell zu erfassen und dies verbessert erwiesenermaßen das Verstehen bei den verschiedenen Lerntypen. Außerdem lässt ein Comic – im Gegensatz zu einem Video – der Leserin oder dem Leser so viel Zeit zum Erfassen der Inhalte wie individuell nötig.“
ZOU