11.12.2014
Die im April 2014 gestartete <link>Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen "ARMIN" ist ein Modellprojekt, das die Arzneimittel-Versorgung verbessern soll. Die beiden ersten Module, Wirkstoffverordnung und Medikationskatalog, werden bereits erfolgreich in der Praxis umgesetzt. Die Träger des Modellprojekts ziehen daher nun eine positive Zwischenbilanz.
Demnach nehmen bereits rund 1.000 Apotheker und Ärzte teil. Die Teilnehmerzahlen seien im Laufe des Jahres kontinuierlich gestiegen. Und von einem weiteren Zuwachs sei auszugehen, berichten die AOK PLUS sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Apothekerverbände in Sachsen und Thüringen, die die Arzneimittelinitiative tragen.
Auch die teilnehmenden Ärzte und Apotheker selbst sind zufrieden. Der Allgemeinmediziner Axel Stelzner aus der Nähe von Chemnitz sagt: „Mit der Wirkstoffverordnung wird es auch für die Patienten einfacher: In den Fokus rückt statt wechselnder Handelsnamen der Wirkstoff, mit dem die Krankheit behandelt wird. Das schafft Vertrauen und spart Diskussionen. Der Arzt bekommt dadurch mehr Zeit, dem Patienten die Wirkung und eventuelle Nebenwirkungen zu erläutern.“ Doch nicht nur dadurch wird die Anwendung von Arzneimitteln sicherer. Die Weimarer Apothekerin Cornelia Lüdde-Lichte ergänzt: „Auch Doppelverordnungen werden vermieden und unerwünschte Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Medikamenten können besser erkannt werden.“
Bei der Wirkstoffverordnung verordnen die Ärzte für ca. 200 Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen statt Fertigarzneimittel mit Handelsnamen den jeweiligen Wirkstoff mit Wirkstärke, Darreichungsform und Packungsgröße. Der Apotheker kann dann das passende Präparat wählen.
Der für das Modellprojekt von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung entwickelte Medikationskatalog enthält zurzeit Therapieempfehlungen für acht Indikationen mit knapp 200 Arzneistoffen. Es handelt sich dabei um Indikationen und Wirkstoffe, die für die hausärztliche Versorgung relevant sind. Zum 1. Januar 2015 wird der Katalog erweitert. Ebenfalls im Jahr 2015 zündet die dritte Stufe des Modellvorhabens, das Medikationsmanagement.
FH