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Molnupiravir: Erste Covid-19-Pille in Großbritannien zugelassen

ZOU/NK  |  09.11.2021

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat den Wirkstoff Molnupiravir zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Damit ist Großbritannien das erste Land, in dem ein Medikament in Tablettenform verfügbar ist, das Menschen vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützt.

Arzt, hält eine Tablette zwischen den Fingern.
In Großbritannien wurde das erste Medikament in Tablettenform zugelassen, das vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützt.
© pcess609/iStockphoto

Innerhalb der ersten fünf Tage nach Symptombeginn eingenommen, senkte der Wirkstoff Molnupiravir in klinischen Studien das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes bei Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung um etwa die Hälfte: 7,3 Prozent der Patienten, die Molnupiravir erhielten, wurden bis zum 29. Tag ins Krankenhaus eingeliefert oder verstarben, verglichen mit 14,1 Prozent der mit Placebo behandelten Patienten. Während es in der Placebogruppe acht Tote gab, verstarb niemand von denjenigen, die den Wirkstoff erhalten hatten. Aufgrund dieser positiven Zwischenergebnisse wurde die Aufnahme weiterer Patienten in die Studie sogar vorzeitig gestoppt. Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei ein bis drei Prozent der Teilnehmer auftraten, waren Durchfall, Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen.

Wirkstoff für Risikopatienten zugelassen

Und so funktioniert das Medikament: Der Wirkstoff führt zu Mutationen, wenn sich die Viren innerhalb der infizierten Körperzellen vervielfältigen. Durch die Ansammlung der Mutationen im Erbgut der Viren verlieren diese zunehmend die Fähigkeit, sich weiter zu vermehren.

Molnupiravir wurde nun in Großbritannien für die Behandlung von infizierten Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung zugelassen, die zur Risikogruppe für einen schweren Krankheitsverlauf zählen – beispielsweise Menschen mit Diabetes, Adipositas, Herzerkrankungen und im Alter über 60 Jahren. Ende Oktober wurde auch in der EU ein Zulassungsverfahren gestartet. Molnupiravir wurde an der Emory University in Georgia entdeckt und von Merck in Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Ridgeback Biotherapeutics weiterentwickelt.

Weitere Medikamente kommen

Auch andere Pharma-Unternehmen arbeiten an Covid-19-Medikamenten: Das Pharmaunternehmen Pfizer hat kürzlich erste Ergebnisse aus einer Studie mit dem oralen antiviralen Wirkstoffkandidaten PF-07321332 vorgestellt. Diese zeigt, dass der Wirkstoff bei Covid-19-Patienten mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen um 89 Prozent gegenüber Placebo senkt. Voraussetzung war, dass die Patienten innerhalb von drei Tagen nach Einsetzen der Symptome behandelt wurden. Bei der US-Arzneimittelbehörde FDA sollen die Daten nun schnellstmöglich eingereicht werden, um eine Notfallzulassung für das Mediakament zu erhalten.

Quellen: 

First oral antiviral for COVID-19, Lagevrio (molnupiravir), approved by MHRA

Pfizer’s Novel COVID-19 Oral Antiviral Treatment Candidate Reduced Risk of Hospitalization or Death by 89% in Interim Analysis of Phase 2/3 EPIC-HR Study

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