05.08.2011
"Mücken sind wahre Fußfetischisten", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "Dort stechen sie besonders gern, denn der Geruch von Ammonium und Buttersäure, die als Zerfallsprodukte von Fußschweiß entstehen, wirken auf diese Insekten besonders attraktiv."
Die Expertin hat simple Tricks parat, wie man sich vor juckenden Stichen schützen kann: "Basilikum im Blumentopf, der Verzicht auf Parfüm und andere Duftstoffe, hilft gegen den Stechangriff der Mücken", sagt sie.
Dass die kleinen Plagegeister selbst durch dicke Jeans stechen, obwohl man sich die Haut darunter mit Anti-Mückenmitteln eingerieben hat, ist schnell erklärt. Die Antwort ist verblüffend: "Mücken schmecken mit den Füßen", sagt Goris. "Wenn die Haut unter der Kleidung eingerieben ist, landen sie problemlos auf der unbehandelten Kleidung, schieben ihren Stechrüssel wie eine Injektionsnadel selbst durch den Stoff und kommen problemlos ans Blut ihrer Opfer." Dagegen hilft nur, die Kleidung mit einem Repellent einzusprühen. Geeignete Abwehrmittel gibt es in der Apotheke.
Blutgruppe, Alter und Geschlecht der Opfer sind für Mücken ziemlich bedeutungslos. Aber der Atemgeruch des "Blutspenders" ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Opfer. "Was der Mensch gegessen hat, ist dagegen wichtig und kann Mücken vermehrt anlocken", sagt die Expertin. "Bei der Verdauung von Reis gibt der menschliche Körper höhere Kohlendioxidausdünstungen ab – darin vermuten Wissenschaftler einen Zusammenhang", so Goris. Der Verzehr von Kohlgemüse hält die Quälgeister dagegen eher fern.
Die wochenlangen Regenfälle dieses Sommers haben überall in Deutschland ideale Brutplätze für Mücken geschaffen. "Sie legen alle paar Tage zwischen 80 und 200 Eier in stehende Gewässer. In großen Pfützen und auf überschwemmten Wiesen schlüpft jetzt gerade die nächste Generation der Plagegeister, die uns an lauen Sommerabenden zu schaffen machen", erklärte Goris.
DWS