Es gibt die unterschiedlichsten Ursachen für ein Versiegen der Speicheldrüsen. So legen Bestrahlungen bei Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich die Speicheldrüsen regelrecht trocken, genauso aber auch Diabetes, Aids oder Mumps. Und eine spezielle Rheumaart, das Sjögren-Syndrom, beeinflusst sowohl die Speichel- als auch die Tränendrüsen.
Medikamente sorgen für Dürre im Mund
Die häufigste Ursache der Mundtrockenheit, die Fachleute Xerostomie nennen, sind Medikamente. In der Tat tritt ein trockener Mund bei mehr als 400 Arzneistoffen als Nebenwirkung auf. Darunter so bekannte Mittel wie Antiallergika mit Diphenhydramin oder Dimetinden, Mittel gegen Depressionen wie Amitriptylin oder Blutdrucksenker wie Clonidin (übrigens auch in Glaukom- Augentropfen), Nifedipin, manche ACE-Hemmer und Betablocker.
7 Tipps fürs Essen und Trinken
- Trockene Speisen meiden oder durch Soßen ergänzen.
- Zu jedem Bissen einen Schluck Wasser trinken.
- Um die Zähne vor Karies zu bewahren, Speisesalz mit Jodid und Fluorid verwenden.
- Täglich zwei Liter trinken, am besten Wasser, kurz gezogene Früchtetees oder Fruchtsaftschorlen.
- Kaffee und gerbstoffhaltigen Tee verzichten, da beide die Mundschleimhaut austrocknen.
- Auch Tonic-Water sorgt für Feuchte im Mund.
- Befindet sich ein Fremdkörper im Mund, wird die Speichelproduktion angeregt. Deshalb einen Kirsch- oder Olivenkern lutschen oder Kaugummi kauen.
Wenn der trockene Mund auf das Konto von Arzneimitteln geht, kann der Arzt prüfen, ob es eine medikamentöse Alternative gibt, die die Speicheldrüsen nicht beeinträchtigt. Ist keine vorhanden, kann künstlicher Speichel in Form von Mundspülungen, -gels oder -sprays die Beschwerden mildern. Diese enthalten zum Beispiel Enzyme wie Lactoferrin und Inhaltsstoffe, die dem natürlichen Speichel nachempfunden sind. So bringen Sprays, die eine Mischung verschiedener Mineralsalze sowie Carmellose oder andere Cellulosederivate enthalten, für etwa ein bis zwei Stunden Feuchtigkeit in den Mund. Ein Pumpspray mit dem Schleimstoff Mucin bindet ebenfalls Feuchtigkeit und bildet einen Gleitfilm im Mund.
Feuchte durch Bonbons
Eine weitere Möglichkeit, den unangenehmen Beschwerden beizukommen: Dexpanthenolhaltige Tabletten oder Sprays regen den Speichelfluss an. Zusätzlich können Xylit-haltige Bonbons und Kaugummis mit Zitrusaroma für Feuchte im Mund sorgen. Versiegende Speicheldrüsen durch das Sjögren-Syndrom oder nach Bestrahlungen bei Krebserkrankungen lassen sich mit dem verschreibungspflichtigen Arzneistoff Pilocarpin-Hydrochlorid behandeln.