18.02.2013
Metal-Fans lieben es, sich beim Konzert so richtig körperlich zu verausgaben. Im Rhythmus der Musik wird vor der Bühne gesprungen, gerempelt, gerannt - alle wild durcheinander. Die Zuschauer, die es lieber ruhiger angehen lassen, bilden dabei einen großen Kreis, in dessen Mitte dann die "Mosher" loslegen. In der Fachsprache heißt das Moshpit. Jesse Silverberg, selbst Metal-Fan und Physikstudent an der Cornell Universität in Ithaka, ist aufgefallen, dass die Bewegungen der einzelnen Zuschauer in der Menschentraube nicht so chaotisch sind, wie sie scheinen, sondern bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen.
Nach Auswertung vieler Filmaufnahmen konnte er zeigen, dass die Bewegung der Zuschauer dem in der Physik gut bekannten Verhalten von Gasteilchen gleicht. Die Wege und Zusammenstöße der Menschen im Publikum ließen sich mit denselben einfachen Modellen berechnen, die auf Gasteilchen angewendet werden. Anhand seiner Erkenntnisse werde es leichter, das Verhalten von Menschenmassen in Extremsituationen vorherzusagen, so Silverberg. Beispielsweise bei einem Brand oder Erdbeben geraten Menschen häufig in Panik. Die Folge sind nicht selten zahlreiche Tote und Verletzte. Wenn beim Bau von Gebäuden, Konzerthallen oder Fußballstadien berücksichtigt werden könne, wie die Panikreaktion und Flucht der Menschenmasse ablaufe, bedeute dies ein erhebliches Sicherheitsplus für die Besucher.
Wer es genauer wissen möchte, kann sich bei youtube.com auf Videos ansehen, wie so ein Moshpit aussieht.
RF