Dass die Heiligen Drei Könige Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben für das Jesuskind mitbrachten, zeigt, wie wertvoll die Myrrhe im Altertum war. Und auch heutzutage wird Myrrhentinktur als Mittel gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum geschätzt.
Genau wie der Weihrauch gehört auch der Myrrhenbaum (Commiphora molmol) zur Familie der Balsambaumgewächse. Bei beiden wird das Harz genutzt, das man nach dem Anritzen der Rinde gewinnt. Das Harz des Myrrhenbaumes wird Myrrhe genannt und als Räucherwerk verwendet, besitzt aber seit alters her auch einen hohen Stellenwert in der Heilkunde. Dank des darin enthaltenen ätherischen Öls und der Bitterstoffe wirkt Myrrhe antibakteriell und entzündungshemmend.
Heutzutage kommt meist Myrrhentinktur zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen alkoholischen Auszug der Myrrhe, der örtlich bei leichten Entzündungen der Haut und Schleimhaut angewendet werden kann. Zum Beispiel eignet sich Myrrhentinktur sehr gut, um Rachen- und Zahnfleischentzündungen oder Druckstellen von Zahnprothesen zu lindern. Dazu bepinselt oder betupft man die betroffenen Stellen zwei- bis dreimal täglich direkt mit der unverdünnten Tinktur. Auch kleinere Schürfwunden oder Entzündungen der Haut lassen sich so behandeln.
Zur Mundhygiene oder bei Rachenentzündungen kann man mit verdünnter Myrrhentinktur gurgeln. Dazu fünf bis zehn Tropfen der Tinktur in ein halbes Glas lauwarmes Wasser geben und mehrmals täglich mit einer frisch bereiteten Lösung den Mund spülen. Fertige Myrrhentinktur gibt es in der Apotheke.