24.02.2015
Das Team um Erica M. Schulte von der University of Michigan hatte Testpersonen gebeten, aus einer Zusammenstellung von 35 unterschiedlichen Nahrungsmittel jene herauszufiltern, die bei ihnen am ehesten ein suchtähnliches Essverhalten auslösen. Bei den süßen Nahrungsmitteln landeten Schokolade, Eiscreme, Cookies und Kuchen auf den Spitzenplätzen, bei den salzigen Nahrungsmitteln wurden am häufigsten Pommes frites, Pizza, Chips und Cheeseburger genannt. Die Gemeinsamkeit: Bei all diesen Lebensmitteln handele es sich um stark verarbeitete Lebensmittel, denen Fett beziehungsweise raffinierte Kohlenhydrate zugesetzt seien, erläutern die Forscherinnen. Am wenigsten mit suchtähnlichem Essverhalten in Verbindung standen dagegen nicht verarbeitete Lebensmittel ohne Zusatz einer Extraportion Zucker oder Fett wie Brokkoli, Gurke, Naturreis, Möhren oder Lachs.
Studienteilnehmer, die Anzeichen einer Esssucht zeigten oder mehr Gewicht auf die Waage brachten, hatten größere Schwierigkeiten, den stark verarbeiteten Nahrungsmitteln zu widerstehen. Dies deute darauf hin, dass manche Menschen besonders empfindlich gegenüber einer möglicherweise belohnenden Wirkung dieser Produkte zu sein scheinen, so die Wissenschaftlerinnen. Stark verarbeitete Lebensmittel würden schnell in den Körper aufgenommen – eine Eigenschaft, die durchaus mit der von Drogen vergleichbar sei. Die Studie liefere damit erste Hinweise darauf, dass manche Lebensmittel tatsächlich mit suchtartigem Essverhalten in Verbindung stehen, so die Forscherinnen. Ihr Fazit: Bei der Behandlung von Übergewicht könnten daher ähnliche Methoden helfen, wie beim Kampf gegen das Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum.
HH