18.05.2018
Die Forscher unter der Leitung von Dr. Miranda Giacomin kamen zu dem Ergebnis, dass es die Form der Augenbrauen ist, die anderen Menschen anzeigt, ob sie einer grandios-narzisstischen Persönlichkeit gegenüberstehen. Markante, also große und dichte Brauen werden demzufolge unterbewusst als Warnsignal davor wahrgenommen, sich persönlich zu öffnen und dem Gegenüber zu vertrauen. Das schreiben die Studienautoren im Fachblatt Journal of Personality.
Unter grandiosem Narzissmus verstehen die Psychologen eine starke Tendenz dazu, selbstbezogen und eitel zu sein, sich großspurig zu verhalten und sich anderen überlegen zu fühlen. Dieser verhältnismäßig weite Begriff unterscheidet sich von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die eine anerkannte Krankheit darstellt. Narzissten neigen laut den Studienautoren dazu, durch ihren einschüchternden persönlichen Eindruck gesellschaftliche Situationen zu manipulieren und Mitmenschen zu nachteiligen Entscheidungen zu bringen.
In der ersten Studie wurde mithilfe bearbeiteter Fotos von Gesichtern ermittelt, dass fremde Personen vor allem nach ihren Augenbrauen, weniger nach anderen Gesichtszügen beurteilt werden. Die zweite Studie stellte Dichte und Größe der Augenbrauen als entscheidende Einflussfaktoren fest. Durch die dritte Studie, in der Augenbrauen narzisstischer und nicht-narzisstischer Personen in einzelnen Bildern ausgetauscht wurden, konnten die Forscher die vorherigen Ergebnisse bestätigen. Sie hoffen, durch diese Ergebnisse mehr über die Art und Weise zu lernen, wie Menschen ihr Gegenüber auf den ersten Blick beurteilen.
MB