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18.08.2023
In einer neuen Behandlungsleitlinie zu Neurodermitis hat ein Expertengremium neue Empfehlungen für die Diagnose auslösender Faktoren und die Behandlung ausgesprochen. Die Leitlinie unterstützt Ärzte darin, für jede Altersgruppe und jeden Schweregrad die beste Option zu finden.
Seit der Fertigstellung der letzten Leitlinie 2016 hat sich bei der Behandlung von Neurodermitis (atopischer Dermatitis) einiges getan: Es sind neue Erkenntnisse und Medikamente hinzugekommen. Dazu zählen Biologika und JAK-Inhibitoren, die bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis verwendet werden können und die Lebensqualität oft deutlich verbessern: Wenn andere Behandlungsformen nicht ausreichend wirken, gibt die Leitlinie jeweils für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angepasste Empfehlungen zu ihrem Einsatz. Daneben sind spezielle Schulungen und Psychotherapien von Nutzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der aktualisierten Leitlinie ist der Umgang mit Auslösefaktoren: Sie sollen individuell identifiziert werden, bevor z. B. die Ernährung umgestellt wird. „Die Zahl unnötiger Diäten muss reduziert werden, da mit ihnen immer auch die Gefahr der Fehlernährung und emotionale Belastungen einhergehen“, sagte Prof. Dr. Hagen Ott, Chefarzt der Pädiatrischen Dermatologie und Allergologie am Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT in Hannover.
Außerdem finden Ärztinnen und Ärzte in der Leitlinie zahlreiche Tabellen und Checklisten für unterschiedliche Altersgruppen und Schwergrade, die ihnen die Behandlung in der Praxis erleichtern sollen.
Quelle: S3-Leitlinie „Atopische Dermatitis“ (AWMF-Registernr. 013-027) (2023)