05.06.2018
Viren, die mit Zugvögeln reisen, können weite Strecken zurücklegen. Das gilt zum Beispiel für solche Erreger, die ein noch nicht lange bekanntes tropisches Fieber auslösen. Dies haben Forscher entdeckt, die der Frage nachgegangen waren, welche von Zecken übertragenen Krankheiten mit Zugvögeln in neue Regionen vordringen können.
Die Forscher identifizierten genetisches Material von Viren, die das sogenannte Alkhurma hämorrhagische Fieber (AHF) auslösen. Die erst vor etwa zwanzig Jahren entdeckte Krankheit verlaufe ähnlich wie Ebola und scheine durch Kontakt mit Vieh oder Kamelen sowie durch Zecken übertragen zu werden, erläutern die Forscher. Das Wissen über die relativ neuen Viren sei allerdings noch begrenzt und es sei nicht klar, welche Tiere genau den Viren als Wirt dienen und welche die Viren verbreiten. Das Alkhurma-Virus, das in der Türkei und Griechenland nachgewiesen worden war, sei zum ersten Mal in der Zeckenart Hyalomma rufipes entdeckt worden, so Tove Hoffman von der Uppsala Universität in Schweden. Diese Art sei in Gebieten Afrikas und der Arabischen Halbinsel weit verbreitet.
Ein besseres Verständnis der Ökologie des Alkhurma-Virus und eine weitere Überwachung sei wichtig, betonen die Forscher. Dies gelte sowohl für Gebiete, in denen die Viren bereits vorkommen, als auch für Mittelmeerregionen, in die die Vieren einwandern können. Um zu klären, welche Krankheiten durch Zugvögel weit über Ländergrenzen hinweg in neue Regionen gelangen können, hatten die Wissenschaftler Tausende von Zecken untersucht. Diese stammten von Zugvögeln, die auf ihrem Weg von Afrika nach Europa in sieben verschiedenen Vogel-Observatorien im Mittelmeerraum eingetroffen waren.
HH