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19.03.2024
Eine große Studie beleuchtet, wie sich 37 neurologische Erkrankungen von 1990 bis 2021 auf Krankheit, Behinderung und vorzeitigen Tod in 204 Ländern und Territorien auswirkten. Demnach litten 2021 mit über 3,4 Milliarden Menschen (43 Prozent der Weltbevölkerung) weit mehr als bisher angenommen an einer neurologischen Erkrankung. In dem Jahr verloren Betroffene weltweit mehr als 443 Millionen gesunde Lebensjahre – ein Anstieg um 18 Prozent im Vergleich zu 1990. Fast ein Fünftel aller verlorenen gesunden Jahre betrafen Kinder.
Die Krankheit, die sich am stärksten auswirkte, war mit Abstand Schlaganfall, gefolgt von einer Form der Hirnschädigung namens neonataler Enzephalopathie, Migräne, Demenz, Nervenschäden durch Diabetes, Meningitis und Epilepsie. Kognitive Beeinträchtigung durch Covid-19 belegte den 20. Platz. Den stärksten Zuwachs gab es bei der diabetischen Neuropathie – durch Diabetes ausgelöste Nervenschädigungen, die mit der stark steigenden Anzahl an Typ-2-Diabetikern zunehmen.
In den letzten drei Jahrzehnten gab es eine Zunahme an neurologischen Erkrankungen von 59 Prozent, was vor allem an der wachsenden und alternden Weltbevölkerung liegt. Wenn man dies in der Analyse berücksichtigt, dann sind die verlorenen gesunden Lebensjahre und vorzeitigen Todesfälle um etwa ein Drittel gesunken.
2021 sind mehr als 11 Millionen Menschen an den 37 neurologischen Erkrankungen gestorben. Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben jedoch die häufigste Todesursache, sie forderten im Jahr 2022 weltweit 19,8 Millionen Todesopfer.
Für die meisten der neurologischen Erkrankungen gibt es keine Heilung, aber man kann das Risiko vieler dieser Erkrankungen verringern, indem man Bluthochdruck, Diabetes und Alkohol vermeidet.
Quelle: DOI 10.1016/S1474-4422(24)00038-3