Auch in Deutschland kommt es auf dem Salat, im Kochtopf oder in der Pfanne immer öfter auf den Tisch.
In Mittelmeerländern wie Italien, Griechenland oder Spanien sind Olivenbäume (Olea europaea) weit verbreitet. Alte, besonders knorrige Exemplare, die am Wegesrand stehen, lassen das Touristenherz höher schlagen. Für die Einheimischen ist jedoch die Ernte der Oliven viel bedeutsamer als der ästhetische Reiz. Dafür bauen sie die Bäume seit Jahrhunderten in Olivenhainen an.
Die je nach Reifegrad grünen oder schwarzen Oliven bieten ein ganz spezielles Öl. Es enthält sogenannte einfach ungesättigten Fettsäuren, die mittlerweile von der Medizin als vorteilhaft für Herz und Kreislauf erkannt wurden. In Studien zeigte sich, dass Menschen, die auf einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren in ihrer Ernährung achten, bessere Blutfettwerte haben als Personen, die bevorzugt gesättigte Fettsäuren verzehren. Dadurch sinkt zum einen das Gesamtcholesterin, und zum anderen wird das Verhältnis von "schlechtem" LDL- und "gutem" HDL-Cholesterin im Blut verbessert. Eine solche Konstellation hilft, Arteriosklerose und damit auch Herz-Kreislauf- Zwischenfällen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.
Aber das günstige Fettsäureprofil ist nur eine Komponente: Neben viel Vitamin E enthält Olivenöl Substanzen, die antioxidativ und blutverflüssigend wirken. Sie schützen das Gefäßsystem vor dem schädlichen Einfluss freier Sauerstoffradikale und beugen Verklumpungen vor. Beides unterstützt den Herz-Kreislauf-Effekt der ungesättigten Fettsäuren.
Auch Zubereitungen aus den Olivenbaum-Blättern werden volksmedizinisch angewendet: Sie sollen Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Gicht oder Rheuma lindern. Wissenschaftliche Beweise dafür stehen jedoch noch aus.