23.11.2017
Beim Impingement-Syndrom leiden Patienten unter Schulterschmerzen, die durch eine Einengung des Tunnels unterhalb des Schulterdachs entstehen. Hierdurch kommt es zu Druck auf Sehen, Muskeln und Schleimbeutel. Im Rahmen einer Dekompressionsoperation oder Schulterdach-Erweiterung werden durch einen minimal-invasiven Eingriff kleine Bereiche des Knochens sowie Teile des Schleimbeutels im Schultergelenk abgetragen und entfernt. Ziel ist es, im Gelenk mehr Raum zu schaffen. In der aktuellen Studie waren bei Patienten eine Dekompressionsoperation, eine Scheinoperation oder keine Operation durchgeführt worden.
Obwohl beide Eingriffe – die Dekompressionsoperation und die Placebo-Operation - effektiver darin waren, Schulterschmerzen zu lindern, als gar keine Behandlung, war der Unterschied nur sehr gering. Dies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift The Lancet. Die Patienten hatten sechs und zwölf Wochen nach Beginn der Studie auf einem Fragebogen die Schmerzen auf einer Skala von null bis 48 eingestuft - je höher der Wert, umso geringer die Schmerzen. Nach sechs Monaten lagen die Schmerzen in den beiden OP-Gruppen bei durchschnittlich 32,7 und 34 ,2 Punkten, in der Gruppe ohne Therapie bei 29,4 Punkten.
Ihre Ergebnisse stellten den Nutzen einer Dekompressionsoperation bei dieser Art von Schulterschmerzen in Frage, sagt Professor David Beard von der University of Oxford. Vor dem Hintergrund der Studie, sollten zur Behandlung eines Impingement-Syndrom andere Therapie-Optionen erwogen werden, zum Beispiel Schmerzmittel, Physiotherapie und Kortison-Injektionen.
HH