23.01.2015
Ganz so eindeutig, wie es zum Teil dargestellt werde, sei das Ganze nicht, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Journal of Agricultural and Food Chemistry. Nach eingehender Analyse der Inhaltstoffe kamen die Forscher zu folgendem Ergebnis: Manche Stoffe kann der Körper offenbar besser aufnehmen, wenn sie als Orangensaft, also verarbeitet, und nicht als frische Orange konsumiert werden. In pasteurisiertem Orangensaft, der kurzzeitig erhitzt wurde, um ihn haltbar zu machen, fanden die Forscher zwar etwas weniger Carotinoide und Vitamin C. Zur gleichen Zeit verbesserte sich aber die Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, dass zwar geringere Mengen dieser Stoffe vorhanden waren, diese aber besser vom Körper aufgenommen und verwertet werden konnten.
Orangen sind vollgepackt mit Nährstoffen, wie Carotinoiden oder Flavonoiden, schreiben Ralf Schweiggert, Julian Aschoff und Kollegen. Sekundäre Pflanzenstoffe, die neben anderen Vorteilen, auch das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten senken sollen. Um zu sehen, was davon erhalten bleibt, wenn die Zitrusfrüchte verarbeitet werden, hatten die Forscher Orangen in verschiedenen Verarbeitungsstadien untersucht – in Form frischer Stücke, als Orangen-Püree, frisch gepresst, blitz-pasteurisiert und pasteurisiert. Einen erheblichen Einfluss hatte das Entsaften lediglich auf die Menge an Flavonoiden, die sich um das Achtfache verringerte. Dies hänge vermutlich damit zusammen, dass weiße Schalenanteile und Fruchtfleisch beim Entsaften verloren gehen, so die Forscher. Sie nehmen zudem an, dass solche faserigen Bestandteile der Grund dafür sind, warum die Bioverfügbarkeit von Carotinoiden bei der Verdauung von frischen Fruchtsegmenten geringer ist als bei Säften.
HH