26.11.2018
Der DSO zufolge wurden bis Mitte November dieses Jahres 832 Menschen als Organspender in Deutschland gezählt. Im Jahr 2017 lag die Zahl bei insgesamt 797 Spendern – der niedrigste Stand seit 20 Jahren. Auch die Summe der entnommenen Organe ist gestiegen: Bislang wurden der DSO zufolge 2566 Organe aus Deutschland über Eurotransplant an Schwerkranke vermittelt. Den Großteil machten Nieren aus (1317), gefolgt von Lebern (644), Lungen (286), Herzen (245), Bauchspeicheldrüsen (72) sowie zwei Dünndärmen.
„Jedes einzelne Organ bedeutet Hoffnung für schwerkranke Menschen, für die es keine anderen Therapiemöglichkeiten mehr gibt“, heißt es in einer Mitteilung der DSO. Als einen der Gründe für die positive Entwicklung sieht die Stiftung die anhaltende öffentliche Beschäftigung mit dem Thema. Tatsächlich lag es offenbar auch weniger an der mangelnden Spendenbereitschaft der Deutschen als vielmehr an unzureichender Organisation in den Krankenhäusern, dass die Spenderzahlen in Deutschland jahrelang zurückgingen. Die Skandale um manipulierte Wartelisten bei Transplantationen, die 2012 öffentlich wurden, trugen zwar zum Einbruch bei, doch inzwischen sehen Studien auch Probleme in den Entnahmekrankenhäusern als Ursache für den niedrigen Stand. Diese meldeten potenzielle Spender zu selten, haben laut Ärzteblatt etwa Forscher der Uniklinik Kiel in einer deutschlandweiten Studie mit mehr als 100.000 Behandlungsfällen herausgefunden.
Das soll sich ändern: Ein Gesetzesentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn, der voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2019 in Kraft treten soll, sieht vor, dass Transplantationsbeauftragte mehr Zeit für ihre Aufgabe bekommen und Entnahmekrankenhäuser mehr Geld erhalten. Das soll die Abläufe bei der Erkennung möglicher Organspender verbessern und dazu beitragen, mehr Menschenleben zu retten.
cd/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK