26.02.2019
„Leiden Sie unter Angina Pectoris?“ Diese und weitere Fragen stellten die Ärzte um Privatdozent Dr. Felix Gundling vom Klinikum Bogenhausen knapp 200 Patienten. Rund ein Drittel der Patienten wussten bei dieser Frage nicht, was gemeint war. Ein weiteres Drittel meinte es zwar zu wissen, sie konnten bei genauer Befragung jedoch nicht erklären, dass es sich um anfallsartige Schmerzen in der Brust handelt, die auf schwere Durchblutungsstörungen im Herzmuskel hinweisen.
Es haperte aber nicht nur bei lateinischen oder griechischen Fachbegriffen wie Ödem oder Reflux, sondern auch bei deutschsprachigen Begriffen wie Verstopfung, Darmspiegelung oder Sodbrennen. Diese glaubten fast alle Befragten zu kennen, und dennoch kamen einige ins Stolpern, wenn sie erklären sollten, was sie genau darunter verstehen. Das berichten die Studienautoren jetzt in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“.
Insgesamt ließen sich die Münchner Mediziner 43 häufige medizinische Fachbegriffe erklären. Außerdem stellten sie Fragen zum Aufbau des menschlichen Körpers. Dabei konnten drei Viertel der Teilnehmer die meisten Organe korrekt zuordnen – nur wo sich Bauchspeicheldrüse oder Milz befinden, wusste weniger als die Hälfte der Befragten.
Zum Schluss ermittelten die Forscher aus den korrekten Antworten eine Punktzahl und verglichen verschiedene Patientengruppen. Wenig überraschend konnten Patienten mit längerer Schulbildung mehr Fragen richtig beantworten. Häufige Arztbesuche erweiterten das Medizinwissen der Laien dagegen nicht: Ältere Menschen hatten größere Wissenslücken als jüngere. Frauen wussten besser Bescheid als Männer, Privatversicherte antworteten versierter als Kassenpatienten. Zeitungsleser kannten sich nur tendenziell besser aus, während Fernsehkonsum keinen Einfluss auf den Kenntnisstand hatte.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK