Heutzutage ist die Petersilie (Petroselinum crispum) vorzugsweise als Küchenkraut beliebt. Zum Würzen von Suppen, Salaten oder Kartoffeln kommen die Wurzeln und natürlich das charakteristisch schmeckende Kraut zum Einsatz. Seit alters her gilt die Petersilie, besonders die krause Variante, auch als Heilpflanze.
Ihr hoher Gehalt an Vitamin C, immerhin 165 Milligramm pro 100 Gramm frisches Kraut, spielt dabei jedoch kaum eine Rolle. Petersilie dient vorzugsweise als harntreibendes Mittel. Und das sogar mit offiziellem "Segen": Die Kommission E, das mit Pflanzenheilkunde betraute Expertengremium des ehemaligen Bundesgesundheitsamts, empfahl die Anwendung von Petersilienkraut und -wurzel zur Durchspülungstherapie bei unspezifischen Infekten der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß.
Zu diesem Zweck liegt es nahe, Petersilie als Tee anzuwenden. Für eine Tasse zwei Gramm (etwa ein Teelöffel) des getrockneten Krauts mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei Tassen davon pro Tag trinken.
Verantwortlich für die harntreibende Wirkung sollen die in der Petersilie enthaltenen Flavonoide und ätherischen Öle sein, allen voran das Apiol. Da diese Substanz in höheren Dosierungen auch dafür sorgt, dass sich die Muskulatur von Darm, Blase und Gebärmutter zusammenzieht, sollten Zubereitungen aus Petersilie nicht von Schwangeren eingenommen werden. Dies erklärt auch, warum sie früher als Mittel zur Abtreibung eingesetzt wurde.