25.08.2015
Video-Sprechstunden über das Internet sollen den Patienten in Zukunft weite Wege und lange Wartezeiten ersparen. Ein solches Pilotprojekt startet die Techniker Krankenkasse (TK) startet am 1. September zusammen mit Hautärzten. Die Patienten benötigen dafür lediglich einen Computer mit Internet-Zugang und eine Webcam.
Abends, viertel nach sieben in einem Wohnzimmer in Mönchengladbach: Im virtuellen Wartezimmer zählt ein Countdown von zehn auf null herunter und auf dem Bildschirm erscheint der Hautarzt, um mit seinem Patienten zu sprechen - darüber, ob die verordnete Salbe wirkt und die Hautschwellung zurückgegangen ist oder ob die OP-Wunde richtig heilt. Eine Szene, die demnächst in Deutschland nicht nur bei Hautärzten zum Alltag gehören könnte: Den ersten Schritt in diese Richtung macht jetzt die Techniker Krankenkasse (TK) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) und einem Lübecker Unternehmen, das die Software dazu liefert.
"Wenn der Patient einmal in meiner Praxis war, reichen zur Nachkontrolle oft ein kurzer Blick und ein kurzes Gespräch - dafür muss sich künftig kein Patient mehr auf den Weg in meine Praxis machen", sagt der Hautarzt Dr. Klaus Strömer. Selbstverständlich eigne sich das Gespräch via Bildschirm nicht in jedem Fall: "Besonders geeignet erscheint die Videokonsultation etwa, um eine Änderung in der Medikation zu besprechen. Oder zur Abklärung des Krankheitsverlaufs - beispielsweise der Wundheilung nach einer OP - wie überhaupt zur Überprüfung des therapeutischen Erfolgs oder für die Patientenschulung im Verlauf einer längeren Behandlung", so Strömer. In solchen Fällen verordnet er jetzt die Video-Sprechstunde auf einem ausgedruckten Flyer und trägt dort den persönlichen Zugangscode und den Termin ein.
TK/NK