05.12.2018
Pneumokokken sind unter anderem Auslöser für Lungenentzündungen, Blutvergiftungen und Hirnhautentzündungen. Bekannt ist, dass sich diese Bakterien verbreiten, wenn Menschen keimbelastete Tröpfchen in der Luft einatmen. Die aktuelle Studie, die im Fachblatt European Respiratory Journal nachzulesen ist, legt nun nahe, dass Nasenbohren oder Reiben in der Nase ebenfalls zur Verbreitung von Pneumokokken beitragen können. „Kinder beherbergen häufiger Pneumokokken in ihrer Nase als Erwachsene. Aus anderen Studien geht hervor, dass Kinder die Hauptüberträger dieser Bakterien sind", sagt Studienautorin Victoria Connor von der Liverpool School of Tropical Medicine und dem Royal Liverpool Hospital.
Für die Studie platzierten die Forscher bei 40 gesunden erwachsenen Teilnehmern Pneumokokken auf den Fingerspitzen oder den Handrücken. Sobald die Bakterien verabreicht worden waren, sollten die Studienteilnehmer entweder an den Händen riechen oder die Nase bzw. die Schleimhäute direkt mit den Fingern berühren - entweder während die Pneumokokken-Lösung noch feucht war oder zwei Minuten nach dem Aufbringen der Bakterienlösung. Nach neun Tagen überprüften die Forscher, wie gut sich die Bakterien angesiedelt hatten. Bei denjenigen, die ihre Nase mit der feuchten Pneumokokken-Lösung berührt hatten, lag die Besiedlungsrate mit 40 Prozent am höchsten. Danach folgte die Gruppe, die an der feuchten bakteriellen Lösung gerochen hatte (30 Prozent). Bei gleichem Vorgehen mit der bereits getrockneten Bakteriensubstanz war die Keimbesiedlung deutlich geringer: Bei den „Nasenbohrern“ lag sie bei 10 Prozent und bei den „Handschnüfflern“ gab es keinen Bakteriennachweis.
Die Studienergebnisse zeigen erneut, wie wichtig es ist, auf eine sorgfältige Handhygiene zu achten - vor allem dann, wenn man mit Säuglingen, kleinen Kindern oder älteren Menschen mit geschwächtem Immunsystem Kontakt hat, die besonders anfällig für eine Infektion mit Pneumokokken sind.
NK