28.02.2017
Wie sieht jemand aus, der Lea heißt? Oder Julian? Haben Namen überhaupt etwas mit dem Aussehen zu tun? Ja, sagen israelische Forscher, die herausfanden, dass wir fremden Personen offenbar mit einer erstaunlichen Genauigkeit ihre Namen zuordnen können.
Der Vorname prägt offenbar das optische Erscheinungsbild. Das zeigt eine neue Studie, in der Personen mit einer überdurchschnittlich guten Trefferquote unbekannten Gesichtern ihre richtigen Namen zuordnen konnten. Dies berichten die Forscher im Fachblatt Journal of Personality and Social Psychology. In jedem Experiment, bei dem ein Gesicht einen von vier oder fünf Namen zugeordnet werden sollten, schnitten die Teilnehmer besser ab als der Zufall. Nach dem Zufallsprinzip wären 20 beziehungsweise 25 Prozent der Antworten richtig gewesen, bei den Teilnehmern lag die Treffergenauigkeit zwischen 25 bis 40 Prozent.
Dass der Name zum Gesicht passe, könne damit zusammenhängen, dass wir unbewusst unsere Erscheinung verändern, um uns den Merkmalen anzupassen, die mit dem Namen verbunden werden. Die Forscher vermuten, dass hierbei zum Teil kulturelle Stereotypen, die mit den Namen in Zusammenhang stehen, eine Rolle spielen könnten. So zeigte sich in einem der Experimente ein kulturspezifischer Effekt: Studienteilnehmer aus Frankreich waren deutlich besser als der Zufall wenn es darum ging, französische Namen und Gesichter zuzuordnen, israelische Teilnehmer schnitten hingegen bei israelischen Namen und Gesichtern besser ab. Des Weiteren konnten die Forscher zeigen, dass selbst ein Computer so programmiert werden kann, dass er mit Hilfe eines lernenden Algorithmus zusammengehörende Namen und Gesichter findet.
HH