08.11.2012
Seit Tagen sind der Hollywood-Star Tom Hanks und seine Äußerungen zu seinem Fernsehauftritt bei "Wetten dass…?" Thema in den Medien. Was als Werbung für seinen neuen Film gedacht war, könnte für sein persönliches Ansehen Nachteile haben, wenn man einer Studie von US-Psychologen Glauben schenkt. Sie sagen: Je mehr wir über Prominente wissen, umso weniger mögen wir sie.
Die Forscher aus den USA hatten für ihre Experimente zwei etablierte Filmstars verwendet, die für gegensätzliche politische Standpunkte stehen: Mel Gibson und den zufällig gerade in den Medien sehr präsenten Tom Hanks. Das Ergebnis: Je mehr Details die Studienteilnehmer über die beiden Schauspieler wussten, umso geringer war ihre Meinung von ihnen. Überraschenderweise ging die Wertschätzung für beide Filmstars zurück, also auch dann, wenn die Ansichten eines Stars zur eigenen Meinung passten. So dachten amerikanische Liberale zwar immer noch besser von Tom Hanks als von Mel Gibson. Doch sank der Filmschauspieler in der Wertschätzung trotzdem leicht ab, je mehr die Testpersonen von ihm wussten und je mehr er sich von dem Bild entfernte, das die Teilnehmer aus seinen Filmrollen von ihm hatten.
Geschichten über Promis in Zeitschriften, das Auftreten in Talk-Shows und Unterhaltungssendungen oder das Verbreiten von Meinungen über Twitter schaden demnach dem Ansehen. Doch damit nicht genug: Der Rückgang der Popularität könnten noch weitreichendere Folgen haben, warnen die Forscher. So könne sich dies auch an der Kinokasse auswirken oder dadurch, dass Star mit geringerer Beliebtheit in der Werbung für bestimmte Produkte, Marken oder Politiker weniger wertvoll seien. Aus Karrieresicht scheine es sich für Promis daher zu rechnen, nicht zu viel von sich in der Öffentlichkeit preiszugeben, so die Forscher in der Zeitschrift Basic and Applied Social Psychology.
hh