27.07.2015
Fettarmes Hühnerfilet statt Buletten, Entspannungsübungen und Wassergymnastik? Beim Gedanken an eine Reha rümpfen viele die Nase. Forscher fanden jetzt jedoch heraus, dass es sich für Herzpatienten lohnt, daran teilzunehmen und den Alltag im Anschluss umzukrempeln.
Wer nach einem Krankenhausaufenthalt eine Anschlussheilbehandlung in einer Reha-Klinik erhält, lebt anschließend länger. Zu diesem Resultat gelangen Prof. Dr. med. Axel Schlitt von der Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode in Quedlinburg und Kollegen in ihrer Studie, deren Ergebnisse im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurden. Die Wissenschaftler hatten mehr als 1.900 Patienten in Sachsen-Anhalt angeschrieben, die vor durchschnittlich elf Jahren einen Klinikaufenthalt wegen einer schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung gehabt hatten. Anhand der Daten analysierten die Autoren, wie viele der verstorbenen Patienten an einer Rehabilitation teilgenommen hatten, und ob sie an einem Herzleiden starben.
Das Ergebnis: Bei all jenen, die an einer Heilbehandlung teilgenommen hatten, starb im untersuchten Zeitraum einer von knapp 44 Patienten an einer Herzerkrankung. Ohne Rehabilitation starben siebenmal so viele, berichten die Mediziner. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland zwar immer noch die führende Todesursache. Jedoch sei es bei einigen Krankheitsbildern, wie einer stabilen Angina pectoris, schwierig, eine Reha genehmigt zu bekommen: Obwohl die Herzpatienten von der besseren Prognose und der geringeren Sterblichkeit nach der Heilbehandlung profitieren würden, sei dies im Sozialgesetzbuch nicht klar festgelegt, so dass Anträge häufig auch abgelehnt würden.
HH