Frauengesundheit

Reisen in der Schwangerschaft: Diese Länder sollten gemieden werden

PZ/NAS  |  27.03.2025 09:24 Uhr

Sonne, Strand und Palmen – für viele klingt das nach dem perfekten Urlaub. Für Schwangere kann eine Reise in tropische Länder aber ernsthafte Risiken bergen. Tropenmediziner raten deshalb davon ab.

Schwangere Frau am Strand.
Gegen eine Reise spricht bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft in der Regel nichts. Einige Ziele sollten Schwangere jedoch besser meiden, raten Tropenmediziner.
© stockbusters/iStockphoto

"Wenn man schwanger ist, sollte man nicht in die Tropen reisen", warnt Dr. Sabine Jordan, Tropenmedizinerin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Auf einer Fachkonferenz in Berlin erklärte sie, warum: Arboviren wie Zika, Dengue oder Chikungunya sind weltweit auf dem Vormarsch. Die Viren werden durch Mückenstiche übertragen. Besonders problematisch ist für Schwangere das Zikavirus, da es bei Ungeborenen zu schweren Fehlbildungen wie einer sogenannten Mikrozephalie führen kann – einer stark verkleinerten Gehirnentwicklung.

Ein aktueller Fall aus Dänemark zeigt die Gefahr deutlich: Eine Schwangere infizierte sich in Thailand mit dem Zikavirus. Sie verlor das Kind in der frühen Schwangerschaft, es war aufgrund einer ausgeprägten Mikrozephalie nicht lebensfähig. Ähnliche Fälle gab es auch in der Schweiz.

Diese Viren sind besonders gefährlich

Alle folgenden Viren werden durch Mücken übertragen und können in der Schwangerschaft gefährlich sein:

  • Zikavirus
  • Dengue-Virus
  • Chikungunya-Virus
  • Oropouche-Virus
  • Japanische Enzephalitis

In diesen Ländern ist besondere Vorsicht geboten

Ein hohes Risiko für Arbovirus-Infektionen besteht besonders in:

  • Mittel- und Südamerika (z. B. Brasilien, Argentinien)
  • Asien (z. B.Thailand, Indien)
  • Australien (z. B. Dengue, Ross-River-Fieber, Japanische Enzephalitis)
  • Teile der USA (z. B.Florida, Puerto Rico)

Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden allein im vergangenen Jahr rund 1.800 Dengue-Infektionen bei Reiserückkehrern in Deutschland gemeldet – doppelt so viele wie Malariafälle.

Auch bei Kinderwunsch gilt: Vorsicht nach der Reise

Nicht nur Schwangere, sondern auch Paare mit Kinderwunsch raten Tropenmediziner zur Vorsicht: Das Zikavirus kann bis zu drei Monate nach der Reise im Körper – insbesondere im Sperma – aktiv bleiben. Daher wird empfohlen, in dieser Zeit auf eine Schwangerschaft zu verzichten. 

Wer auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich in der Schwangerschaft oder während der Kinderwunschzeit daher lieber für Urlaubsziele ohne Mückenrisiko – zum Beispiel in Europa oder gemäßigten Klimazonen. So steht einer erholsamen und sicheren Reise nichts im Weg.

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