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04.09.2023
Das Reizdarmsyndrom und die psychische Gesundheit werden offenbar stark von zahlreichen Genen beeinflusst, die teilweise ein höheres Risiko für beide Gesundheitsprobleme mit sich bringen. Das zeigen Genomanalysen von 53.400 Menschen mit Reizdarmsyndrom und 433.201 Kontrollpersonen. An 70 Gen-Orten wurden Genvarianten identifiziert, die auf ein höheres Risiko für ein Reizdarmsyndrom hinweisen. Sieben davon waren zudem mit einer generalisierten Angststörung, 35 mit einer schweren Depression, 27 mit einer bipolaren Störung und 15 mit Schizophrenie assoziiert.
„Dies erweitert unser Verständnis der Genetik des Reizdarmsyndroms und der Zusammenhänge zwischen gastroenterologischen und psychiatrischen Erkrankungen“, sagte Dr. Markos Tesfaye vom Institut für Klinische Medizin der Universität Oslo. Die Forschenden vermuten, dass Bakterien durch Darmentzündungen ins Blut und schließlich ins Gehirn gelangen, was das Verhalten und geistige Prozesse verändern könnte.
Schätzungsweise nahezu jeder zehnte Mensch weltweit lebt mit einem Reizdarmsyndrom, das zu Krämpfen, Schmerzen und Durchfall führen kann. Schon länger wird angenommen, dass die Beschwerden damit zusammenhängen, wie das Gehirn auf die Nerven im Darm reagiert. Diese neue Studie untermauert die Bedeutung der Darm-Gehirn-Verbindung und beleuchtet gleichzeitig mögliche Ursachen, die zu einem Reizdarmsyndrom führen.
Quelle: DOI 10.1186/s13073-023-01212-4