23.07.2015
Um einer Krankheit auf die Spur zu kommen, ist heute häufig eine Computertomografie (CT) das Mittel der Wahl. Doch so aufschlussreich die Innenansicht eines Menschen sein kann, so groß ist oft auch die Sorge vor gesundheitlichen Risiken. Diese scheint nicht ganz unbegründet zu sein, wie eine neue Studie zeigt.
Mit Hilfe neuer Messmethoden konnten Forscher von der Stanford University in den USA nachweisen, dass bei der computergestützten Röntgenuntersuchung Erbgutschäden in den Zellen auftreten können, und zwar auch bei einer geringen Strahlenmenge. Dies berichten Patricia Nguyen und Kollegen in der Fachzeitschrift Journal of the American College of Cardiology: Cardiovascular Imaging. Sie hatten untersucht, wie sich die Strahlendosis im Verlauf einer Computertomographie von Herz und Gefäßen auf Zellen auswirkt. Aus Blutuntersuchungen ging hervor, dass mehr Schäden an der Erbsubstanz DANN auftraten und Zellen häufiger abstarben. Außerdem wurden vermehrt Gene aktiviert, die an der Reparatur von Zellschäden mitwirken oder zum Absterben von Zellen beitragen.
Ob diese Veränderungen tatsächlich zur Entstehung von Krebs beitragen oder nicht, könne man derzeit nicht mit Sicherheit sagen, so die Forscher. Ebenso wenig, ob sich dadurch überhaupt negative Auswirkungen für Patienten ergeben. Allerdings deuten die Ergebnisse auf die Möglichkeit hin, dass die Strahlenmenge bei einer CT-Angiographie des Herzens durch DNA-Schäden zu Mutationen führen könnten, wenn geschädigte Zellen nicht richtig repariert oder eliminiert werden. Man könne nicht auf CT-Scans verzichten, weil sie ohne Frage wichtig seien, so die Forscher. Allerdings könne man die Prozedur sicherer machen, indem man die Dosis reduziere, die Technologie weiter verbessere und Patienten, die sich einem CT-Scan unterziehen, optimal schütze.
HH