Dass Wein in Maßen genossen Herz und Kreislauf nützen kann, hat sich in den letzten Jahren herumgesprochen. Aber das ist längst noch nicht alles, was Weinreben zu bieten haben. So werden Extrakte der roten Weinrebe (Vitis vinifera purpurea) mit Erfolg gegen Venenschwäche eingesetzt. Die Blätter dieser Rebe, die besonders dunkelrote Trauben mit rötlichem Fruchtfleisch liefert, färben sich im Herbst auffallend rot.
Es heißt, französische Winzer hätten als erste die Heilkräfte der Weinblätter genutzt. Geschwollene und schwere Beine sollen sie mit breiigen Umschlägen aus den Blättern behandelt und dagegen auch Aufgüsse der Blätter eingenommen haben. Genau wie damals in Frankreich werden die Blätter der Weinreben für die Arzneiproduktion erst nach der Weinlese geerntet. Dann weisen sie den höchsten Gehalt an wertvollen Flavonoiden und Anthocyanen auf. Letztere sind die Farbstoffe, die für die rote Farbe der Blätter im Herbst sorgen.
Mittlerweile belegen auch wissenschaftliche Untersuchungen das Erfahrungswissen der Weinbauern: In klinischen Studien nahmen Menschen mit chronischer Venenschwäche Weinlaubextrakt ein. Nach mehreren Wochen der Einnahme steigerte sich bei ihnen messbar die Sauerstoffversorgung in den Beinen, und auch ihr Knöchel- und Wadenumfang verringerte sich. Die Wissenschaftler nehmen an, dass der Weinlaubextrakt die Wände der Blutgefäße stärkt und dadurch die Blutzirkulation in den Beinen verbessert. Schwellungen nehmen ab, und die Beine fühlen sich nicht mehr so schwer an.