20.06.2016
Die Forscher der Uni Jena testen feuchte Brillenputztücher, bevor sie in den Handel kommen, auf ihre Unbedenklichkeit. Das Ergebnis: „Sämtliche Inhaltsstoffe sind unschädlich für Brillengläser. Die Feuchte besteht zu rund 90 Prozent aus Wasser und Alkohol, unter 5 Prozent sind Tenside“, erklärt Prof. Dr. Helga Dunken. Diese Tenside sorgen für den Beschlagschutz und wirken antistatisch. Außerdem enthalten die Feuchttücher weniger als 0,5 Prozent Konservierungsstoffe, wie zum Beispiel Zitronensäure, die antibakteriell wirkt und unter 0,1 Prozent Duftstoffe. Der pH-Wert der Brillenputztücher liegt zwischen 4 und 5,5 und damit auf dem Niveau von Regenwasser.
Seit 1994 haben die Forscher außerdem rund 220 Schadensfälle begutachtet, die durch feuchte Brillenputztücher entstanden sein sollen. Dabei waren laut Dunken in keinem einzigen der untersuchten Fälle die Feuchttücher für die Schäden verantwortlich. Vielmehr lag die Ursache in 85 Prozent der Schadensfälle in einer qualitativ schlechten Beschichtung der Brillengläser. Oft kommt es schon im Fertigungsprozess zu Kratzern oder zum Einschluss mikrofeiner Staubteilchen. „Bei diesen schlecht beschichteten Stellen reicht dann eine geringe thermische oder mechanische Belastung, wie das Drauffassen mit dem Finger oder auch einfach nur das Reinigen mit Wasser, um die Beschichtung zu lösen“, so Dunken. „Ich habe in meiner ganzen Laufbahn keine einzige Markenbrille hier als Schadensfall gehabt, sondern ausschließlich billig gefertigte Brillen mit mangelhafter Beschichtung“, so Dunken weiter. Die restlichen 15 Prozent der Schadensfälle, die in Jena untersucht wurden, waren auf eine unsachgemäße Behandlung der Brille zurückzuführen.
NK