05.03.2015
Lassen sich Eltern scheiden, gerät die Kinderwelt aus den Fugen. Wie Forscher jetzt herausfanden, helfen sich viele Scheidungskinder offenbar mit zuckerhaltigen Getränken über den Familienstress hinweg.
Kinder aus kürzlich getrennten oder geschiedenen Familien trinken demnach eher zuckerhaltige Getränke als Kinder, die in intakten Familien leben. Dies berichtet der Psychologe Jeff Cookston von der San Francisco State University gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift Childhood Obesity. Damit laufen Scheidungskinder eher Gefahr, im späteren Leben übergewichtig zu werden, warnen die Forscher. „Eine Scheidung kann großen Stress für die Familie bedeuten und zuckerhaltige Getränke können eine schnelle Lösung bieten, um mit diesem Stress umzugehen“, sagt Cookston. „Sie sind etwas Angenehmes und leicht zu bekommen.“ Andere ungesunde Essgewohnheiten, wie das Auslassen des Frühstücks oder auswärts zu Abend zu essen, waren im Zuge einer Scheidung dagegen ein geringeres Problem.
Erstaunt waren die Forscher über ein weiteres Ergebnis der Studie: Je mehr eine Scheidungsfamilie an täglichen Routinen festhielt, wie etwa das Abendessen gemeinsam einzunehmen oder sich Zeit für Familienaktivitäten zu nehmen, desto weniger Zuckergetränke konsumierten die Kinder. Solche Routinen sollten daher auch während einer Trennung beibehalten werden, resümieren die Forscher, denn diese könnten Kinder davor schützen, ungesunde Essgewohnheiten anzunehmen. „Kinder suchen in ihrem familiären Umfeld nach Konsistenz und Familienroutinen geben ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Kontinuität“, sagt Cookston.
HH