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26.01.2023
Üblicherweise fragen Ärzte nach der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, aber es ist hilfreich, wenn Patienten auch selbst darauf hinweisen. Wichtig ist das zum Beispiel für die Bestimmung des Schilddrüsenwerts L-Thyroxin: Manche Tests arbeiten mit Biotin als Bestandteil. Enthält das Blut zusätzlich größere Mengen Biotin, so funktionieren die Wechselwirkungen beim Text nicht richtig und es kommt zu stark verfälschten Werten.
Hat man kürzlich Biotin eingenommen, sollte man also daran denken, dies vor einem Test mitzuteilen. Da es sich um ein verbreitetes Testprinzip handelt, kann dies auch bei anderen Biomarkern der Fall sein. Wichtig zu wissen ist: Hinter den Bezeichnungen Vitamin H, B7 oder B8 verbirgt sich ebenfalls Biotin, und auch in Medikamenten kann Biotin enthalten sein.
Andere Medikamente können Werte ebenfalls verfälschen
Wenn Biotin eingenommen wurde, bedeutet das noch nicht, dass der L-Thyroxin-Wert oder andere Biomarker nicht bestimmt werden können: Häufig gibt es mehrere Testverfahren, die auf unterschiedlichen Mechanismen basieren. Ist eine Biotin-Einnahme bekannt, so kann der Arzt das Labor darauf hinweisen, das daraufhin ein anderes Verfahren wählt.
Unabhängig vom Testverfahren können auch andere Substanzen die Menge von L-Thyroxin verändern: Johanniskraut führt dazu, dass es schneller abgebaut wird, so dass die Konzentration sinkt. Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer, PPI) können die Aufnahme von L-Thyroxin hemmen, was denselben Effekt hat.