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24.01.2023
Einseitige Schwäche oder Taubheit von Gliedmaßen, eine verwaschene Sprache und Sehstörungen können Anzeichen eines „Mini-Schlaganfalls“ sein. Auch wenn die Symptome innerhalb einer Stunde verschwinden, sollte man umgehend den Notruf wählen oder eine Notaufnahme aufsuchen, rät die Amerikanische Herzgesellschaft.
Ein Mini-Schlaganfall wird von Medizinern auch transitorische ischämische Attacke (TIA) genannt. Dabei ist der Blutfluss zum Gehirn vorübergehend blockiert. Sie verursacht zwar keine dauerhaften Schäden, aber die Gefahr eines Schlaganfalls ist groß: Knapp eine von fünf Personen mit Verdacht auf eine TIA bekommt innerhalb der nächsten drei Monate einen Schlaganfall – in der Hälfte der Fälle bereits innerhalb von zwei Tagen. In der Notaufnahme stellt sich bei zwei von fünf Personen mit Verdacht auf eine TIA bei der Untersuchung heraus, dass es sich um einen „richtigen“ Schlaganfall handelt.
Deshalb raten Fachleute dazu, bei diesen plötzlich einsetzenden Anzeichen eine Notaufnahme aufzusuchen. Dazu zählen:
- eine Erschlaffung des Gesichts
- Schwäche auf einer Körperseite
- Taubheit auf einer Körperseite
- undeutliche Sprache und Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden
- Schwindel, Sehverlust oder Schwierigkeiten beim Gehen
Das gilt auch, wenn die Symptome nachlassen und weniger als eine Stunde andauern.
„Eine TIA sicher zu diagnostizieren ist schwierig, da die meisten Patienten zu dem Zeitpunkt, an dem sie in der Notaufnahme eintreffen, wieder normale Funktionen haben“, sagte Dr. Hardik P. Amin vom YaleNew Haven Hospital in Connecticut. Deshalb müssen auch andere Gesundheitsprobleme wie eine Unterzuckerung, Epilepsie oder eine Migräneattacke ausgeschlossen werden. Das erfolgt zum Beispiel durch Laboranalysen und bildgebende Untersuchungen der Blutgefäße in Kopf und Hals. Wird eine TIA diagnostiziert, so folgen kardiologische Untersuchungen, da Herzrhythmusstörungen die Ursache für eine TIA oder einen Schlaganfall sein können. Dabei wird auch das Risiko für einen zukünftigen Schlaganfall bestimmt und eine entsprechende Behandlung zur Vorbeugung veranlasst.
Quelle: DOI 10.1161/STR.0000000000000418