Rauchen kann tödlich sein – das ist allseits bekannt. Gleiches scheint allerdings auch für schlechte Bildung zu gelten, glaubt man einer neuen Studie, in der Forscher eine Verbindung zwischen dem Bildungsniveau und der Sterblichkeitsrate fanden.
Ein Mangel an Bildung kann genauso tödlich sein wie Rauchen - zu diesem Schluss kamen Wissenschaftler von der University of Colorado, der New York University und der University of North Carolina. Dafür wurden die Daten von über einer Million Menschen analysiert, die bis in das Jahr 1925 zurück reichten. Demnach bestehe ein direkter Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und Todesfällen, berichten die Wissenschaftler im Online-Fachjournal PLOS ONE. Eine bessere Bildung mache demnach ein längeres Leben wahrscheinlicher, was vermutlich dem höheren Einkommen, gesünderen Verhaltensweisen und einem besseren psychischen Wohlbefinden zuzuschreiben sei.
Die Forscher fanden heraus, dass im Jahr 2010 rund 145.000 Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn Erwachsene ihren Schulabschluss gemacht hätten. Diese Zahl sei vergleichbar mit der geschätzten Zahl von Todesfällen, die innerhalb eines Jahres vermieden werden könnte, wenn alle Raucher ab sofort nicht mehr rauchen würden. Außerdem lohnt es sich im Hinblick auf die Gesundheit offenbar auch, ein Studium abzuschließen. Damit hätten 110.000 Todesfälle vermieden werden können, wie die Forscher errechneten. Präventive Maßnahmen müssten demnach nicht nur Ernährung, Rauchen oder den Alkoholkonsum ins Auge fassen, sondern auch bei der Bildung ansetzen, so die Forscher. Dies gelte insbesondere im Hinblick auf immer größer werdende Bildungsunterschiede. Kehre sich dieser Trend nicht um, würden in Zukunft wahrscheinlich noch mehr Todesfälle auf das Konto einer mangelhaften Bildung gehen, prognostizieren die Wissenschaftler.
HH