Ein neuartiger Schnelltest kann Ärzten dabei helfen, herauszufinden, ob Bakterien oder Viren die Ursache von Infektionen sind. Der von einer israelischen Forschergruppe entwickelte Test arbeitet mit der Substanz Luminol, die normalerweise in der Spurensicherung am Tatort eingesetzt wird.
Ob Viren oder Bakterien Auslöser einer Infektion sind, ist für die Therapie maßgeblich. Denn Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Gegen Infektionen durch Viren helfen sie nicht – ganz im Gegenteil. Der Einsatz von Antibiotika gegen virale Infekte kann allergische Reaktionen auslösen, fördert die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen und verursacht unnötige Kosten.
Daher ist es wichtig, herauszufinden, ob der Erreger der Infektion ein Bakterium oder ein Virus ist. Das Problem: Die herkömmlichen Untersuchungen dauern 24 bis 48 Stunden und liefern nicht immer ein eindeutiges Ergebnis. Viele Ärzte beginnen daher mit einer Antibiotika-Therapie, bevor das Testergebnis fest steht.
Hauptakteure während der Infektabwehr sind die Phagozyten, spezielle weiße Blutkörperchen. Dabei reagiert das Immunsystem auf virale und bakterielle Erreger in unterschiedlicher Art und Weise. Die Unterschiede bei der Bekämpfung von Viren und Bakterien werden bei der neuen Untersuchungsmethode durch die sogenannte Chemilumineszenz sichtbar gemacht. Dazu wird eine Substanz eingesetzt, die normalerweise in der Kriminologie eingesetzt wird: Luminol macht an Tatorten Blutspuren sichtbar. Der neue Test zeigt durch ein unterschiedlich starkes Leuchten, ob die Infektabwehr sich gegen Bakterien oder gegen Viren richtet. Die Genauigkeit des Verfahrens lag in einer Studie an 69 Patienten bei nahezu 90 Prozent. Zudem liefert der Test liefert in nur fünf Stunden ein Ergebnis.
KK