02.05.2019
Junge Athletinnen, bei denen eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht, könnten davon profitieren, mit der Antibabypille zu verhüten: Einer großen Studie zufolge senken orale Kontrazeptiva möglicherweise das Risiko für Kreuzbandrisse.
In der Studie mit knapp 83.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren zeigte sich: Frauen, die mit Antibabypille verhüteten, hatten ein 18 Prozent geringeres Risiko für eine Kreuzband-Operation als solche, die die Pille nicht einnahmen. Bei jungen Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren war der Effekt besonders ausgeprägt: Bei Einnahme von oralen Kontrazeptiva war die Wahrscheinlichkeit einer Operation nach einer Verletzung des vorderen Kreuzbandes sogar 63 Prozent geringer, berichten die Forscher im Fachblatt The Physician and Sportsmedicine.
„Junge Frauen verwenden die Antibabypille aus verschiedenen Gründen, etwa, um den Menstruationszyklus zu regulieren oder eine Schwangerschaft zu verhindern. Bei sorgfältiger Abwägung der Risiken könnte die Verringerung des Verletzungsrisikos eine andere Möglichkeit sein, bei der Sportlerinnen von ihrer Anwendung profitieren“, folgert Dr. Steven DeFroda von der Brown University, Rhode Island.
Kreuzbandrisse treten insbesondere bei jungen Sportlern auf und sind bei Frauen deutlich häufiger als bei Männern. Möglicherweise spielt ein erhöhter Östrogenspiegel dabei eine Rolle. Die Studienautoren nehmen an, dass die in der Pille enthaltenen Hormone Östrogen und Progesteron hormonelle Schübe während des Menstruationszyklus unterdrücken, und dass dies zu der geringeren Verletzungsrate führt.
ZOU