06.09.2013
Menschen, die mit einer kleinen Lüge oder einer betrügerischen Tat davonkommen, sind anschließend nicht etwa reumütig. Sie fühlen sich vielmehr extrem gut, solange niemand zu Schaden kam. Dies berichten US-amerikanische Psychologen in der Fachzeitschrift Journal of Personality and Social Psychology.
Egal ob es sich um kleine Schummeleien bei einem Test oder falsche Angaben von Arbeitsstunden handelte: Im Durchschnitt fühlten sich Personen, die sich unethisch verhielten, nach ihrem kleinen Betrug besser als Personen mit reiner Weste, berichten die Forscher. Sie hatten hierzu verschiedene Experimente mit mehr als 1.000 Freiwilligen in den USA und Großbritannien durchgeführt.
In einem dieser Experimente war es die Aufgabe, einen Mathe- und Logik-Test eigenständig zu lösen. Eine Gruppe kam nach Beantworten einer Frage direkt zur nächsten Aufgabe. Eine andere Gruppe hatte zusätzlich per Knopfdruck Zugriff auf die Lösungen, die sie aber nicht benutzen sollten. Immerhin gut zwei Drittel in dieser Gruppe ließ sich die richtige Antwort trotzdem anzeigen und hielt sich damit nicht an die Anweisung. Alles in allem waren diese Teilnehmer im Nachhinein glücklicher als Studienteilnehmer, die sich korrekt verhalten hatten oder jene, die erst gar keinen Lösungs-Knopf gehabt hatten.
In einem anderen Test zeigte sich zudem, dass sich Personen, die von Missetaten anderer profitierten, ebenfalls besser fühlten. Die Teilnehmer sollten hier mathematische Rätsel lösen. Für jedes, in einem bestimmten Zeitraum gelöste Rätsel winkte eine bestimmte Geldsumme. Ein vermeintlicher Studienteilnehmer sollte die Leistung bewerten. Doch während der Studienleiter die Ergebnisse der einen Gruppe anschließend korrekt angezeigt bekam, wurden die Ergebnisse der anderen Gruppe geschönt. Keiner der Teilnehmer der letzten Gruppe korrigierte diese Lüge, und im Schnitt fühlten sich diese Teilnehmer zufriedener.
HH