24.09.2014
Wer an Schutzengel glaubt, könnte sich eigentlich zurücklehnen und nach dem Motto leben: "Lass den mal machen, es wird schon alles gut gehen." Doch genau das Gegenteil scheint zuzutreffen, sagen Forscher aus Kanada.
Die Mehrheit der Personen, die darauf vertraut, dass ein Schutzengel über sie wacht, ist sich sicher, das würde ihre Risikobereitschaft beeinflussen. Zumeist verhalten sich die „beschützten“ Personen vorsichtiger. Das ergab eine Studie, in der 198 Menschen von Wissenschaftlern der York Universität in Toronto befragt wurden. Zum Beispiel zeigte sich das bei der Bewertung von Situationen beim Autofahren. Wer auf einen Schutzengel vertraut, schätzt das Gefahrenpotenzial einer Geschwindigkeitsübertretung von 20 km/h höher ein als Befragte ohne himmlischen „Beistand“, heißt es in der Veröffentlichung in der Online-Fachzeitschrift SAGE Open.
Ursache und Wirkung dieses Zusammenhangs sind in der Studie nicht klar auszumachen. Doch wahrscheinlich ist nicht der Schutzengel Schuld an der Vorsicht der Studienteilnehmer. Die Studienautoren vermuten, es verhält sich umgekehrt: „Menschen, die die Welt als risikoreich oder gar gefährlich einschätzen, tendieren eher dazu, an Schutzengel zu glauben.“ Immerhin 45 Prozent aller Teilnehmer gaben an, an eine übernatürliche Macht zu glauben, die über sie wacht. Gut zwei Drittel von ihnen ist überzeugt, dass dieser Schutzgeist eingreift, wenn Not am Mann ist. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Menschen religiös waren oder nicht.
RF