22.05.2018
Die Tanzbewegungen von Michael Jackson sind legendär und wurden von vielen kopiert. Bei einer speziellen Bewegung dürfte dies jedoch selbst dem begabtesten Fan aus eigener Kraft schwer fallen: der spektakulären Vorwärtskippe, bekannt aus seinem Musik-Video „Smooth Criminal“, bei der der Superstar die Gesetze der Schwerkraft außer Kraft zu setzen scheint.
In seinem Musik-Video zu „Smooth Criminal“ aus dem Jahr 1987 lehnte sich der 2009 verstorbene Sänger - den Körper kerzengerade, die Schuhe fest auf dem Boden - ganze 45 Grad nach vorne und hielt diese Position. Eine Neigung, bei der jeder normale Mensch die Folgen der Schwerkraft schnell am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Ob die extreme Kippe Talent, Magie oder ein bisschen von beidem war, haben indische Neurochirurgen nun untersucht. Ihr Ergebnis: Selbst für einen Tänzer mit Jacksons Talent und Körperspannung ist ein so extremes Vorwärtskippen biomechanisch nicht ohne Hilfsmittel möglich. Selbst der trainierteste Tänzer könne sich den Neurochirurgen zufolge nur in einem Winkel von maximal 25 bis 30 Grad nach vorne lehnen, sagen Nishant Yagnick und Sandeep Mohindra vom Institut of Medical Education and Research in Chandigarh, Indien.
Wurden anfangs noch vermutet, dass es sich in dem Video-Clip um einen Spezialeffekt handelt, zeigten Jackson und seine Mittänzer die unmögliche Schräglage später auch auf Konzerten. Der Trick dahinter ist ein Spezialschuh mit einem dreieckigen Schlitz in der Sohle, den der Sänger sich hatte patentieren lassen. Mit diesem konnte sich der Popstar am Boden an einem herausstehenden Metallstift im Boden quasi einhaken. Anders als bei einem normalen Vorbeugen des Oberkörpers, liegt der Drehpunkt bei Jacksons-Bewegung bei der Achillessehne. Auch mit einem solchen Schuh benötigen gut trainierte Tänzer eine extrem gute Körperspannung und Kraft im Rumpf, um die Schräglage zu halten und der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen.
HH