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11.09.2024
Die Forschungsgruppe hat 2.767 Menschen ab 71 Jahren untersucht und festgestellt, dass etwa 19 Prozent der Demenzfälle auf eine oder mehrere Arten von Sehverlust zurückzuführen waren: Dazu gehören mangelnde Nah- oder Fernsicht und/oder Kontrastempfindlichkeit. Eine Behandlung des Sehverlustes hätte den Studienautoren zufolge jeden fünften Fall von Demenz verhindern können. Sie verweisen dabei auf frühere Studien, laut denen etwa 90 Prozent der Sehprobleme bei älteren Menschen durch eine Brille oder eine Operation korrigierbar sind. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „JAMA Ophthalmology“ veröffentlicht.
Sehprobleme belasten das Gehirn
Auch wenn die Ursachen von Demenz nicht ausreichend geklärt sind, ist es naheliegend, dass eine Verschlechterung der Sinnesleistungen dazu beiträgt. Es wird vermutet, dass das Gehirn dann härter arbeiten und hohe Kapazitäten beanspruchen muss, um die äußere Umgebung wahrzunehmen und zu verstehen. Die Folge könnte ein Verlust der geistigen Fähigkeiten und der Gedächtnisleistung sein.
Die Forschenden weisen darauf hin, dass die Ergebnisse eher auf Assoziationen als auf Beweisen beruhen, da es keine Möglichkeit gibt, eine einzelne Ursache für Demenz nachzuweisen.
Quelle: DOI 10.1001/jamaophthalmol.2024.3131