In den Blättern des Sennesstrauches stecken Anthranoide, die einem trägen Darm wieder auf die Sprünge helfen. Aber auch hier gilt: Abführmittel ohne ausdrückliche ärztliche Empfehlung nicht zu lange anwenden.
Heilpflanzen werden zu Unrecht bisweilen als "Medizin von gestern" belächelt, weil heute oftmals synthetische Präparate deren Platz eingenommen haben. Der Ägyptische Sennesstrauch (Cassia senna) ist in dieser Hinsicht jedoch über alle Zweifel erhaben. Blätter und Früchte dieser Pflanze werden seit langem erfolgreich gegen Verstopfungen eingesetzt.
Für die abführende Wirkung sind die sogenannten Anthranoide verantwortlich, die in Blättern und Früchten in größerer Menge vorkommen. Pflanzen wie Rhabarber, Aloe oder Faulbaum, die ebenfalls gegen Verstopfung zum Einsatz kommen, bilden ähnliche Wirkstoffe. Die Anthranoide sorgen dafür, dass dem Darminhalt kein Wasser und keine Mineralien entzogen werden, sondern noch zusätzlich in den Darm einströmen. Dadurch erhöht sich das Stuhlvolumen, und dieser Füllungsreiz regt die Darmbewegung an, was etwa zwölf Stunden nach der Einnahme den Stuhlgang ermöglicht.
Es sind zwar sowohl die Sennesblätter als auch die Sennesfrüchte als lose Ware in der Apotheke erhältlich, Fachleute empfehlen jedoch, bei Verstopfung lieber auf standardisierte Fertigarzneimittel zurückzugreifen. Diese sind einfacher zu dosieren. Stimulierende Abführmittel sollen ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit regelmäßig angewendet werden. Bei ein bis zwei Wochen liegt die maximale Einnahmedauer auch für die Sennespräparate. Ansonsten besteht das Risiko, zu große Mengen Mineralstoffe, besonders Kalium, mit dem Stuhlgang zu verlieren. Dies wiederum verstärkt die Verstopfung und kann den Herzschlag aus dem Rhythmus bringen.