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10.03.2025 10:33 Uhr
Smartwatches erkennen Virusinfektionen äußerst präzise – und das bereits, bevor Symptome auftreten. Neue Forschungsergebnisse zeigen nun, dass sie dazu beitragen könnten, eine Pandemie zu stoppen, bevor sie Fahrt aufnimmt.
Viele Krankheiten sind am ansteckendsten noch bevor Infizierte überhaupt merken, dass sie krank sind. Doch schon mehrere Tage vor dem Auftreten von Symptomen gibt es Anzeichen für Infektionen, die von Smartwatches wahrgenommen werden: Smartwatches können anhand der Messung von Atmung, Herzfrequenz, Hauttemperatur und anderen Merkmalen mit einer Genauigkeit von 88 Prozent eine Covid-19-Erkrankung erkennen, eine Grippe sogar zu 90 Prozent genau.
Das bietet die Möglichkeit, sie als effiziente Waffe bei der Ausbreitung von Krankheiten zu verwenden. Denn: Sobald Menschen merken, dass sie krank sind, reduzieren sie ihre sozialen Kontakte im Schnitt um 66 bis 90 Prozent, auch ohne Pandemiesituation. „Die Auswirkungen sind erheblich, wenn Menschen eine frühere Warnung erhalten und darauf reagieren, indem sie sich selbst isolieren. Schon eine Reduzierung der sozialen Kontakte um 66 bis 75 Prozent kurz nach der Erkennung durch Smartwatches würde die Übertragung um 40 bis 65 Prozent verringern im Vergleich zu einer Person, die sich erst ab Beginn der Symptome isoliert“, sagte Märt Vesinurm von der Aalto-Universität in Finnland.
„Anders als während der Pandemie verfügen wir jetzt über konkrete Daten darüber, wie sich Pandemien entwickeln und wie effektiv verschiedene Maßnahmen bei der Eindämmung der Ausbreitung sind. Wir sind viel besser vorbereitet“, erklärte Vesinurm.
Quelle: DOI 10.1093/pnasnexus/pgaf044